Das neue US-Infrastrukturgesetz enthält eine auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Nebenbestimmung, welche die gesamte Kryptobranche in den Vereinigten Staaten bedroht. So werden Beispielsweise an sogenannte Miner nahezu unerfüllbare Anforderungen gestellt.
Teilweise Finanzierung des Infrastrukturpakets durch die Kryptoszene
Der amtierende US-Präsident Joe Biden will mit einem gigantischen Infrastrukturpaket von mehreren hundert Milliarden Dollar unter anderen die Konjunktur ankurbeln und Modernisierungsmaßnahmen baulicher Natur unterstützen. Vollkommen unerwartet rückt die amerikanische Kryptobranche kurz vor der Verabschiedung des Plans in den Mittelpunkt. Entgegen der Erwartung, finanzielle Förderungen zu erhalten, sollen Kryptofirmen auf Basis einer strengeren Meldepflicht das Projekt mitfinanzieren.
Noch wehrt sich die Kryptobranche
Aktuelle steht die Verabschiedung des Infrastrukturgesetzes noch aus. Somit bestehen also nach wie vor Möglichkeiten, etwaige Änderungen zu erzielen. Im Lager der Kryptoanhänger sind jedoch nicht alle derselben Meinung und befürworten das Vorhaben des US-Präsidenten in weiten Teilen. Sogenannte Bitcoin-Maximalisten sehen durch das Gesetz, welches derzeit ausführlich im Abgeordnetenhaus behandelt wird, neue Chancen für die Branche und hoffen auf zusätzliche Regulierungsmaßnahmen durch die zuständigen US-Behörden. Dies würde insbesondere für etablierte Kryptowährungen, wie zum Beispiel Ethereum oder Bitcoin, einen positiven Effekt mit sich bringen.
Im aktuellen Gesetzesentwurf heißt es aktuell, dass alle regelmäßig angebotenen Dienstleistungen, die sich auf digitale Transaktionen beziehen, in Zukunft der steuerlichen Meldepflicht unterliegen sollen und an die Steuerbehörde IRS gemeldet werden müssen. Erfolgt eine Verabschiedung des Infrastrukturgesetzes in dieser Form, sprechen Kritiker aus der Kryptobranche von einem „Verbot des Minings“ in den Vereinigten Staaten.
Zusätzlich Einnahmen durch die Besteuerung digitaler Transaktionen
Das Investitionspaket besitzt ein Volumen in Höhe von 550 Milliarden US-Dollar. Bislang wurde die Besteuerung von digitalen Transaktionen im Kryptobereich eher locker gehandhabt. Das neue Gesetz soll die Grundlage sein, um in den nächsten zehn Jahren mehr als 28 Milliarden US-Dollar von Kryptofirmen einzufordern. Eine derart hohe Bezifferung der zu erwartenden Einnahmen versetzt die US-amerikanische Kryptogemeinde durchweg gemischte Gefühle. Börsenbetreiber, Miner, Investoren und Entwickler wären allesamt von der Gesetzesänderung in jeweils unterschiedlicher Form betroffen. Jake Chervinsiky, Mitglied der Lobbygruppe Blockchain Association, warnt indes davor, dass die Verabschiedung des Gesetzes die gesamte Kryptobranchen „töten“ könne. Weitaus naheliegender ist jedoch die Annahme, dass namhafte Kryptofirmen und -dienstleister den USA den Rücken kehren und sich im Ausland einen neuen Firmensitz errichten.
In den Wirren politischer Interessen gefangen
Widerstand und Kritik gegen das aktuell diskutieren Infrastrukturgesetzt kommt von erfolgreichen Investoren und Superstars, wie zum Beispiel von Kiss-Gitarrist Jack Dorsey. Republikaner und Demokraten sind ebenfalls durchweg unterschiedlicher Meinungen und verharren auf ihren Positionen. Angesichts der unklaren Lage bleibt vorerst nicht anderes zu tun und abzuwarten, was das neue Gesetz für die Kryptobranche mit sich bringen wird.